Was bedeutet Karate-do?
Karate-dô (jap. „Weg der leeren Hand“) wurde früher meist nur als Karate bezeichnet und ist unter dieser Bezeichnung noch heute am häufigsten geführt. Der Zusatz do wird verwendet, um den philosophischen Hintergrund der Kunst und ihre Bedeutung als Lebensweg zu unterstreichen.
Im Deutschen ist bei der Aussprache des Wortes Kara-te eine Betonung der zweiten Silbe verbreitet. Oft wird sogar wie in mehreren romanischen Sprachen, zum Beispiel im Französischen oder Portugiesischen, auf te betont. Nach der japanischen Aussprache des Wortes dagegen ist eine gleichwertige Akzentuierung jeder Silbe üblich.
Was genau bedeutet DO?
Das Prinzip des Do findet sich in allen japanischen Kampfkünsten wieder und ist unmöglich umfassend zu beschreiben. Do ist die japanische Lesart des chinesischen Tao, das mit dem gleichen Zeichen geschrieben wird. Es bedeutet „Weg“; nicht nur im wörtlichen Sinne also „Straße“, sondern auch mit der übertragenen Bedeutung des „Lebensweges“, der „Lebenseinstellung“.
Karate Training
Jedes Karatetraining beginnt und endet traditionell mit einer kurzen Meditation (Mokuso). Dies soll auch den friedfertigen Zweck der Übungen zum Ausdruck bringen. Die kurze Meditation lässt auf die Tradition des Karate als Weglehre schließen, auch wenn das heutige Training nach modernen sportlichen Gesichtspunkten (so z. B. als Fitness- oder Wettkampftraining), und nicht als Übung des Weges (im Sinne des klassischen Karate-Do) ausgerichtet ist.
Auch beginnt und endet jedes Karatetraining, jede Übung und jede Kata mit einem Gruß. Dadurch wird das erste Prinzip der 20 Paragraphen von Gichin Funakoshi zum Ausdruck gebracht: „karate wa rei ni hajimari rei ni owaru koto“ – „Karate beginnt und endet mit Respekt!“
Trainingsziele
- Selbstbewusstseins- und Charakterstärkung
- Entwicklung der elementaren Bewegungsformen (springen, klettern, rollen)
- Haltungs- und Koordinationsschulung (z.B. Gleichgewichtsschulung, Körperkoordination)
- Gymnastik und Erhaltung der Beweglichkeit
- Sportliche Betätigung in der Gemeinschaft, aber auch als Individualsport
- Gesunderhaltung von Geist und Körper